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Eine verrückte Radreise auf den Färöern

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Mit dem Bike & Hike auf den Färöern

Färöer. Ein Land, das vielen noch ziemlich unbekannt ist. Ein abgelegenes, raues Fleckchen Erde im Nordatlantik, mit besonderen Menschen, gelebten Traditionen und einem ganz eigenen Wetter, das sich gerne wechselhaft, regenreich und stürmisch zeigt. Der Tourismus ist noch relativ neu auf den Färöern. Noch vor 20 Jahren verirrten sich kaum auch nur eine Handvoll Abenteuerlustiger auf die Inseln der Schafe, heute landen täglich drei Flugzeuge und 1-2 x pro Woche die Fähre. Was aber den Radtourismus angeht, der steckt wirklich noch in den Kinderschuhen. Kein Wunder, wer würde schon in einem so regnerischen und stürmischen Ort auf die Idee kommen, mit Fahrrad und Zelt zu reisen?

Irgendwie hatten wir an einem ganz normalen Tag im Winter einfach entschieden, dass unsere nächste Radreise uns im August 2024 auf die Färöer führen sollte. Es begann mit einer guten Vorbereitung, denn alleine schon die Anreise mit Zug und Fähre ist (wenn man das Flugzeug vermeiden möchte) ein Abenteuer für sich. In Zugabteilen und riesigen Frachträumen von Schiffen Reiseräder zu transportieren ist kein Zuckerschlecken, und so passte es uns gerade recht, dass wir die Chance hatten, die gerade erst neu auf dem Markt erschienenen Bike & Hike-Taschen von otinga mit auf unsere Reise zu nehmen.

Reißverschluss auf, einmal umgeklappt, Reißverschluss wieder zu. Zack, zack und schon landet unsere Fahrradtasche als Rucksack auf dem Rücken. Während die Schiffsmotoren und die einfahrenden Autos und Wohnmobile den Laderaum des Schiffes im ohrenbetäubenden Lärm ersticken und die Luft immer schwerer wird, befestigen wir unsere Fahrräder sicher. Die nächsten 30 Stunden würden wir auf der Norröna ohne sie verbringen, und es bleiben uns nur wenige Minuten, unser ganzes Gepäck abzubauen. Den Bike & Hike auf dem Rücken haben wir beide Hände frei, um Lenker- und Gabeltaschen und Trinkflaschen zu transportieren.

Platz zum Verstauen hat er, der Bike & Hike. Ganze 34–39 Liter passen in den Rucksack, die Handlebar-Bag (Lenkertasche), die sich oben am Rucksack befestigen lässt, gibt noch einmal 5 Liter Stauraum oben drauf. Dass der Bike & Hike mit diesem Platzangebot nicht leicht und zierlich sein kann, versteht sich von selbst. Mit 2200 g Eigengewicht und einem eher kastenförmigen Design ist er nichts für Ultra-Leicht-Enthusiast*innen. Gewicht ist für uns auf Radreisen bei weitem nicht so wichtig wie Stauraum, und in der Kategorie gewinnt der Bike & Hike: Wir beide brauchten für unsere Färöer-Radreise mit kompletter Zelt- und Regenausrüstung jeder nur eine Gepäckträgertasche, zwei kleine Gabeltaschen vorne und eine Lenkerbag.

Wie ist es, auf den Färöern Fahrrad zu fahren? Jede einzelne Tagestour war für uns kräftezehrend, und alles in allem war die Färöer-Radreise unsere anspruchsvollste, abenteuerlichste und verrückteste Radreise überhaupt. Der allgegenwärtige Regen kroch irgendwann immer durch unsere Regenklamotten und ließ uns mitten im August frösteln und nach heißer Schokolade verlangen. Der Wind, der in Böen von der Seite oder von vorne in uns hinein preschte, brachte uns manchmal an den Rand der Verzweiflung, und nicht nur einmal mussten wir absteigen, weil wir Angst bekamen, vor das nächste Auto geweht zu werden. Denn Radwege stehen auf der Prioritätenliste der Färöer nicht besonders weit oben, und gesehen haben wir vielleicht eine Handvoll davon. Man fährt hauptsächlich auf Straßen, die auch alle anderen Fahrzeuge benutzen, und von denen einige zum Glück wenig befahrene „Umwege“ sind, die wir dann fast für uns alleine hatten.

Regen auf all unseren Wegen

Von unseren 12 Tagen auf den Färöern durften wir an 11 mit Regenschauern klarkommen. Die Schauer kamen aber nicht als lauer Sommerregen daher, sondern wahlweise als Sturm, Dauerschütten oder peitschender Himmelserguss. Klar waren wir irgendwann abgehärtet, aber unsere Ausrüstung musste von Anfang an Höchstleistungen erbringen. Der Bike & Hike ist glücklicherweise zu 100 % wasserdicht, und durch den magnetischen Klappverschluss auch schnell und sicher zugeklappt, wenn der nächste Regenguss einsetzt. Diese Wasserdichtigkeit hat uns wirklich den Hintern gerettet. Wenn wir uns vorstellen, wir hätten noch mit irgendwelchen Regencapes hantieren müssen… grrrr. Die wären uns bestimmt eh weg geflogen bei dem dauernden Sturm dort. Wir konnten uns zu 100 % sicher sein, dass unsere Kleidung und Handtücher in den Taschen trocken bleiben. Wie entscheidend es sein kann, trockene Wechselsachen zu haben, wurde uns erst so richtig bewusst, als wir das erste Mal den ganzen Tag durch den strömenden Regen gefahren sind.

Die Tasche sitzt bombenfest am Gepäckträger und wackelt dank der 3-Punkt-Befestigung auch auf unebenem Terrain nicht herum. Hin und wieder wurden wir schon darauf angesprochen, dass der Bike & Hike ja so groß sei und gefragt, ob wir nicht Schlagseite bekommen, wenn wir so einseitig beladen sind. Ehrliche Antwort: Es stört überhaupt nicht. Du musst dich vielleicht ganz am Anfang 2–3 Sekunden lang eingrooven, aber dann fährt es sich völlig normal.

Die Färöer bieten eine Vielzahl von Wanderwegen, die oft zu den Sehenswürdigkeiten führen, die die Natur hier erschaffen hat. Für eine Wandertour noch den passenden Rucksack mitzunehmen, hätte unser Reisegepäck gesprengt. Zum Glück lässt sich der Bike & Hike in einen Rucksack umwandeln, der richtig angenehm auf dem Rücken sitzt.

Aber das eigentliche Feature, das einen Preis verdient hat: Der Bike & Hike-Rucksack hat einen ausklappbaren Hüftgurt! Nicht nur einen Brustgurt, das kann ja jeder, sondern zusätzlich einen Hüftgurt, der auch noch richtig bequem ist. Riesiger Vorteil daran: Wenn der Rucksack voll beladen ist (10 kg darf er), zieht nicht das ganze Gewicht an den Schultern, sondern verteilt sich gleichmäßiger auf dem ganzen Rücken.

Allen Hindernissen zum Trotz sind wir fest davon überzeugt, dass die Färöer einem nur mit dem Fahrrad oder zu Fuß ihre ganze wilde Schönheit in all ihren Facetten offenbaren. Du spürst jeden Regentropfen, riechst die belebende Meeresluft, freust dich wie verrückt über einen winzigen wärmenden Sonnenstrahl, über jeden Regenbogen. Wir haben die Färöer auf dem Fahrrad wirklich mit allen Sinnen erlebt und haben die Panorama-Straßen und grandiosen Ausblicke wirklich in uns aufgesogen, anstatt sie nur zur Kenntnis zu nehmen oder vorbei zu fahren.

Drei Dinge, die wir nach 12 Tagen Radreise auf den Färöern gelernt haben: Rechnet jederzeit mit Sturm, Regen, Wetterumschwüngen. Plant keine zu langen Touren. Und ganz wichtig: achtet auf eine gute, hochwertige und regensichere Ausrüstung. Der Bike & Hike von otinga hat uns auf dieser ziemlich extremen Radreise mit seiner Zuverlässigkeit, dem einfachen Umbaumechanismus und seiner Wasserdichtigkeit voll und ganz überzeugt. Wir benutzen den Bike & Hike auch sehr gerne auf Wochenend-Trips oder zum Einkaufen, weil sich dank Hüftgurt auch schweres Gewicht angenehm auf dem Rücken verteilt.

Ihr wollt mehr sehen? Unseren ausführlichen und ehrlichen Testbericht zum Bike & Hike, wo wir euch alle Features erklären, seine vielen Vorteile herausstellen, aber auch seine Grenzen aufzeigen, findet ihr hier auf unserem YouTube-Kanal.